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1971 - 1988
Neue Sporthalle - Neue Perspektiven
Nach dem Aufstieg 1969 schien es so als solle die Landesliga zunächst sportliche Endstation für die erste Herrenmannschaft sein, doch eröffneten sich den Everswinkeler Tischtennisspielern mit dem Neubau der Sporthalle der Hauptschule neue sportliche Perspektiven. Mit dem 1971 fertiggestelltem Bau stand den Landesligaspielern der ersten und den Bezirksklassenspielern der zweiten Herrenmannschaft erstmals eine optimale Wettkampf- und Trainingsstätte zur Verfügung. Gleichzeitig setzte man auf ein qualifiziertes Herrentraining. Hein-Dieter Hoffmann und Dirk Peters (die beiden waren damals aktive Spieler beim Bundesligisten TTV Metelen) trainierten nacheinander die Everswinkeler Herren.
Paul Middendorf, der von 1970 bis 1975 Vorsitzender der DJK Everswinkel war, erwarb sich in dieser Zeit große Verdienste bei deren Aufbau und hatte als Betreuer und Förderer der ersten Tischtennismannschaft großen Anteil an deren sportlichem Aufstieg.
Als man sich in der Saison 1973/74 dann noch mit den beiden Neuzugängen Konrad Morsey und Peter Kiel vom TTC Blau-Gold Münster verstärken konnte, wurde der Fleiß belohnt. Als Meister der Landesliga wurde der Aufstieg in die Verbandsliga, der damals dritthöchsten deutschen Spielklasse, erreicht.
Neben Datteln stellte Everswinkel über viele Jahre den leistungsstärksten Tischtennisverein im gesamten Regierungsbezirk Münster. Everswinkel wurde in diesen Jahren zu einer Hochburg des Tischtennis und genoss auch in Everswinkel und der Umgebung eine große Popularität, wie Zuschauerzahlen von über 300 bei den Spitzenspielen belegten.
1974 im ersten Verbandsligajahr verstärkte Heinz Böckmann zunächst das Team. Zu den Spitzenmannschaften aufschließen konnte man dann, als der bundesligaerfahrene Trainer Dirk Peters auch als Spieler für den Verein aktiv wurde.
Nach der Vereinsfusion 1975 zum SC DJK Everswinkel blieben die Everswinkeler Tischtennisspieler auf der Erfolgsspur. Nachdem die erste Mannschaft zwei Jahre hintereinander knapp den Aufstieg verfehlt hatte, erreichte sie in der Saison 1977/78 nochmals verstärkt durch Werner Daniel von der Warendorfer SU als Meister der Verbandsliga dieses große Ziel.
Der Aufstieg in die Oberliga, der zur damaligen Zeit nur noch die Bundesliga vorstand, bildete den bisherigen sportlichen Höhepunkt in der Abteilungsgeschichte.
Überraschend wechselte zur neuen Spielzeit Spitzenspieler, Werner Quast nach Neubeckum, von wo er nach einem zweijährigen Gastspiel bereits 1981 wieder zu seinem Heimatverein zurückkehrte.
Trotz der Verstärkungen durch Heinz-Günther Hoffmann vom Ex-Bundesligisten TTV Metelen und Claus Rempe von der Warendorfer SU erwies sich die Höhenluft als zu dünn für die Möglichkeiten des Vereins und nach 15 Jahren in denen mit Aufstiegen der Weg stetig nach oben gegangen war, stieg die Everswinkeler Mannschaft erstmals wieder ab. Die Mannschaft blieb jedoch zusammen, so dass bereits im folgenden Jahr der Aufstieg in die neugegründete Oberliga gelang (Die vorherige Oberliga war in Regionalliga umbenannt worden).
In der Oberliga zählte die Everswinkeler Mannschaft in den Jahren von 1980 bis 1985 zu den Spitzenmannschaften und verpasste den Aufstieg in die 2. Bundesliga jeweils nur ganz knapp. Die damalige sportliche Stärke des Vereins wird auch durch den Höhenflug der zweiten Mannschaft deutlich, der in der Saison 1983/84 in dem Aufstieg zur Verbandsliga gipfelte.
Einschnitt im Herrenbereich
Im Jahre 1985 kam dann der "große Einschnitt". Mit Heinz-Günther Hoffmann, Ulrich Nimbs und Ulrich Watermann verließen drei Spieler der 1. Herren den Verein. Dieser Aderlass hatte zu Folge, dass die 2. Mannschaft aus der Verbandsliga von den Vereinsverantwortlichen zurückgezogen wurde und die Spieler die nicht in die 1.Mannschaft (Oberliga) aufrückten, in der 1. Kreisklasse wieder anfangen mussten.
In der Saison 1985/86 konnte der Abgang der drei Leistungsträgern zunächst durch den Neuzugang von Achim Wapner für die Spitzenposition und das Hochrücken der Everswinkeler Werner Quast und Bernhard Kortmann aufgefangen werden. Im Jahre 1987 musste dann aber auch die Erste den bitteren Weg des Abstiegs gehen.
Viele waren zu dieser Zeit ehrenamtlich für die Tischtennisabteilung im Einsatz. "Hauptverantwortlich" für den damaligen Höhenflug der Tischtennisabteilung war aber sicherlich Josef Riesenbeck, der heutige geschäftsführende Vorsitzende des Gesamtvereins. Ob als Betreuer, Manager oder lange Zeit auch als Spieler der ersten Herren, mit offizellem Amt oder auch ohne, hielt er als "treibende Kraft" der Abteilung diese immer unter Dampf und auf Spitzenkurs.
Die Spieler
Unter den Spielern waren es vor allem die beiden Everswinkeler Lokalmatadoren Werner Quast ("Benno") und Bernhard Kortmann ("Blacky"), die nicht nur mit ihrer sportlichen Leistung, sondern auch mit ihrer Einstellung zum Verein maßgeblichen Anteil an dessen positiver Entwicklung hatten. Während Benno das berühmtes "goldene Händchen" besaß, war es bei Blacky die knallharte Vorhand an der seine Gegner verzweifelten. Auch im Doppel ergänzten sich die beiden "Everswinkeler Zwillinge" großartig und errangen zusammen große Erfolge.
1982 schaffte mit Ludger Kortmann ein weiteres Everswinkeler Eigengewächs den Sprung in die erste Mannschaft, der er bis zu ihrem Rückzug 1993 angehörte.
Zahlreiche Spieler aus der Umgebung wechselten damals nach Everswinkel. Einige gaben nur ein kurzes Gastspiel andere aber wurden in Everswinkel heimisch. So bildeten Dirk Peters, Werner Daniel, Hein Hoffmann, Konrad Morsey und Peter Kiel über viele Jahre den Kern der 1. bzw 2. Mannschaft. In den Oberligajahren von 1980 bis 1987 veränderte sich die Mannschaft im Übrigen durch die Spieler Helmut Stork, Peter Bachmann, Ulrich Nimbs, Ulrich Watermann und Achim Wapner, die aber den Verein schon bald wieder verließen.
Die herausragenden Spielerpersöhnlichkeiten, die in diesen Jahren an den Spitzenbrettern der 1. Herrenmannschaft spielten, waren neben den beiden Everswinkelern Lokalmatadoren, Werner Quast und Bernhard Kortmann, die bundesligaerfahrenen Spieler Hein Hoffmann und Dirk Peters, sowie Abwehrstratege Werner Daniel.
Damen
Nach vielen Jahren ohne aktive Damenbeteiligung wurde 1971, nachdem durch der Fertigstellung der Hauptschulturnhalle die räumlichen Möglichkeiten gegeben waren, die Tischtennis-Damen-Abteilung ins Leben gerufen.
Einem Aufruf in der Presse und der Mundpropaganda folgten am ersten Trainingsabend am 19. November 1971 ca. 20 junge Damen, die sich mit Begeisterung und Freude dem Training widmeten.
Zur Saison 1972/73 wurde zum ersten Mal eine Mannschaft zum Spielbetrieb der 1.Kreisklasse angemeldet. Die Spielerinnen der Anfangszeit, die dann auch den Stamm der ersten Jahre bildeten, waren die Geschwister Magdalene und Irmgard Kortenjann, Hildegard und Ursula Schulze Westhoff, Christa Beisemann, Monika Riesenbeck, Inge Becker, Rita Roggenbuck und Petra Natrup.
Mit viel Spaß aber auch Ehrgeiz kamen diese jungen Damen und weitere, die im Laufe der Zeit dazukamen, zum Training. Bereits zur Saison 1977/78 zahlte sich der Trainingseifer aus und Monika Riesenbeck (jetzt Hanhart), Marie-Luise Stiegekötter (jetzt Beiker), Karin Trenkamp (jetzt Spliethoff) und Elisabeth Brinkmann gelang der Aufstieg in die Bezirksklasse.
Zur neuen Saison kam aus Ostbevern Christa Seeburg zur Mannschaft, die aufgrund ihrer Spielstärke für lange Zeit die Nr. 1 der Everswinkeler Damen war. Nach einem Eingewöhnungsjahr folgte in der Saison 1979/80 der bisher größte Erfolg der Damenmannschaft. Die Spielerinnen Christa Seeburg, Elisabeth Brinkmann, Monika Riesenbeck und Karin Trenkamp wurden Meister der Bezirksklasse und stiegen damit in die Verbandsliga (vierthöchste deutschen Spielklasse) auf. Aber nicht nur darüber herrschte große Freude, sondern das Sahnehäubchen dieser erfolgreichen Saison war dann noch der Gewinn des Bezirkspokales und die Teilnahme an den Pokalspielen auf westdeutscher Ebene.
Leider verlief die Saison 1980/81 nicht so wie die Damen, zu denen noch Kerstin Sturbeck gekommen war, sich das erhofft hatten. Die Everswinklerinnen gehörten vielleicht zu den lustigsten aber nicht zu den besten Mannschaften der Verbandsliga, so dass sich der Abstieg in die neu gegründete Bezirksliga nicht vermeiden ließ.
Aber auch hier spielten die fünf Everswinkelerinnen, ab und zu ergänzt durch Spielerinnen der 2. Mannschaft , die zwischenzeitlich auch gemeldet werden konnte, in den nächsten Jahren mit Freude und Engagement. Es wurden jeweils vordere Plätze erspielt, aber zum ganz großen Erfolg reichte es nicht mehr.
Einschnitt und Rückzug
Nach der Saison 1985/86 kam dann leider auch bei den Damen, wie bei den Herren, der "große Einschnitt". Wie bei vielen anderen Vereinen zuvor und danach, musste die erste Mannschaft aus der Bezirksliga zurückgezogen werden, da sich die Spielerinnen Christa Seeburg, Kerstin Sturbeck, Elisabeth Brinkmann und Karin Trenkamp aus beruflichen und persönlichen Gründen abmeldeten.
Aus der alten Mannschaft blieb nur Monika Hanhart dem Verein treu. Ihrem Engagement ist in dieser Zeit und auch in den folgenden Jahren das Fortbestehen der Damenabteilung, das aufgrund der geringen Anzahl aktiver Spielerinnen oft am seidenen Faden gehangen hatte, zu verdanken. Sie baute mit Marie-Luise Beiker und Inge Becker, die auch am Anfang schon dabei gewesen waren, sowie mit Ursula Heitmann und Jutta Zimmermann eine neue Mannschaft auf. Diese schaffte den sofortigen Wiederaufstieg von der 2. in die 1. Kreisklasse. Darüber hinaus wurden Monika Hanhart, Inge Becker und Marie-Luise Beiker in dieser Spielzeit auch Kreispokalsieger.
Nachwuchsarbeit
Bis zu 10 Nachwuchsmannschaften nahmen in diesen Jahren gleichzeitig am Meisterschaftsspielbetrieb teil. Die Spitzenmannschaften spielten jeweils in den Leistungsklassen des Bezirkes. Trotzdem konnte die Nachwuchsarbeit mit dem sportlichen Höhenflug im Seniorenbereich nicht mithalten und lange Zeit gelang es keinem "Eigengewächs" sich in die 1.Herrenmannschaft vorzuspielen.
Dafür schlossen sich Nachwuchstalente der Umgebung der Everswinkeler Tischtennisabteilung an, die aufgrund der hohen Klasse hier eine sportliche Perspektive sahen. So wechselte 1976 Paul Gnegel von der SG Sendenhorst nach Everswinkel und schaffte hier ebenso wie zwei Jahre später Hartmut Klos von der SG Telgte den Sprung in die erste Herrenmannschaft. Aus der Everswinkeler Nachwuchsarbeit gelang dies erstmals wieder Ludger Kortmann, der erst spät, mit vierzehn Jahren begann aktiv Tischtennis zu spielen sich dann aber schnell über die Jugend und 2. Herrenmannschaft in die Everswinkeler Spitzenmannschaft vorspielte, wo er ab 1982 einen Stammplatz erhielt.
1. Herren 1973/74
Oberliga Aufsteiger 1977/78 v.l.: Konrad Morsey, Werner Daniel, Dirk Peters, Paul Gnegel, Bernhard Kortmann, Werner Quast, Peter Kiel, Josef Riesenbeck
Presseschlagzeile in der WN 1978
1. Herren 1984/85
2. Herren 86/87
1. Herren 1986/87
Josef Riesenbeck (r.) 1971 im Doppel mit Karl Beer
v.l.: Werner Quast und Bernhard Kortmann 1975 im Doppel in Aktion
Damen 1972/73 (v.l.: Magdalene Kortenjan, Christa Beisemann, Ursula Schulze-Westhoff, Monika Riesenbeck, Irmgard Kortenjan, Rita Roggenbuck, Hildegard Schulze Westhoff, Inge Becker)
Damen 1979/80 (v.l.:Monika Riesenbeck ,Elisabeth Brinkmann Karin Trenkamp, Christa Seeburg
Damen 1985 v.l.: Christa Seeburg, Kerstin Sturbeck, Monika Hanhart, Karin Trenkamp (es fehlt Elisabeth Brinkmann)
1. Jugend 1971/72
1. Jugend 1985/86
Jugendabteilung 1987
Schüler-B 1987/88 (v.l.: Henk Allhoff, Jan Allhoff, Dirk Münstermann, Guido Becker, Ingo Riesenbeck)